Mit dem Start in die Europa-Saison ist die Gelegenheit für die Formel-1-Teams günstig. Kein Sprint-Wochenende, keine weiten Logistik-Wege, also perfekte Bedingungen in Imola, um Updates einzuführen. Diesem Gedankengang stimmen fast alle Teams zu, darunter praktisch alle Top-Teams. Die Updates von Red Bull, Mercedes, Aston Martin und Ferrari im Detail.

Red Bull: Eine größere Revision gibt es am Frontflügel. Um mehr Last aus den Elementen zu bekommen, wurde die Geometrie der Flaps angepasst. Was auch Anpassungen der Hauptelemente erzwang, sowie eine neue Verkleidung der Nase. Am Unterboden wurden mehrere Teile des Edge Wings basierend auf Erkenntnissen aus CFD-Tests neu positioniert, um bei gleicher Stabilität mehr Last zu erzeugen.

Technik-Details: Red Bull
Der neue Red-Bull-Frontflügel, Foto: Motorsport-Magazin.com
Technik-Details: Red Bull
Der angepasste Red-Bull-Unterboden, Foto: Motorsport-Magazin.com
  • - Frontflügel
    Endplatte für mehr Gierungs-Stabilität neu positioniert, Flaps angepasst
  • - Unterboden-Kante
    Ausfall-Kanten vorne am Edge Wing neu positioniert für mehr Last
  • - Hintere Bremskühlung
    Neuer Auslauf für mehr Effizienz
  • - Unterboden-Körper
    Obere Edge-Wing-Oberfläche abgesenkt für besseren Luftfluss nach hinten
  • - Nase
    Verkleidung an neue Frontflügel-Flaps angepasst

Mercedes: Der Unterboden wird schrittweise überarbeitet. Die Seitenkante wurde in Miami angepasst, in Imola folgen die Leitelemente vorne sowie die Tunnel selbst, um die Luftfluss-Strukturen zu verbessern. Details werden an der Bremskühlung für weniger Druckverlust verändert. Ganz neu ist ein doppellagiger Beam Wing, der aber nur auf ähnlichen Strecken wie Imola zum Einsatz kommen soll.

Technik-Details: Mercedes
Der Mercedes-Unterboden in Imola, Foto: Motorsport-Magazin.com
  • - Unterboden-Leitelemente
    für besseren Luftfluss in den hinteren Unterboden und Diffusor anders angeordnet
  • - Unterboden-Körper
    Tunnel-Volumen und damit Richtung der Vortex-Strukturen für mehr Last angepasst
  • - Heckflügel
    Ecken der oberen Kanten verlängert, für mehr Last, streckenspezifisch
  • - Beam Wing
    neu mit zwei Elementen, interagiert besser mit Diffusor und Heckflügel
  • - Vordere Bremskühlung
    verbesserte innere Schachtführung reduziert Druckabfall

Ferrari: Am auffälligsten ist der komplett umgestaltete vordere Bereich des Seitenkastens und Lufteinlasses, der nun in P-Form daherkommt und wie Red Bull die obere statt die untere Lippe nach vorne zieht. Genauso wichtig sind aber die Änderungen am Unterboden und Diffusor, die daraus Vorteile ziehen. Mehr zum Update gibt es hier:

  • - Frontflügel
    Flap-Profil und Flügelspitzen überarbeitet, für mehr Leistung und Effizienz
  • - Heckflügel
    Rundung der Flügelspitze neu gestaltet
  • - Seitenkasten
    Neuer Lufteinlass in P-Form für besseren Luftfluss darunter zur Unterboden-Kante, neues Leitelement neben dem Halo
  • - Motorabdeckung
    Weniger Volumen für besseren Luftfluss, neue Kühlöffnung
  • - Unterboden-Kante
    Angepasster hinterer Einschnitt für besseren Luftfluss zum Diffusor
  • - Diffusor
    neues Kanal-Profil und Verbreiterung außen in Verbindung mit dem Rest
  • - Hinterrad-Aufhängung
    Neues Profil für obere Querlenker-Verkleidung in Verbindung mit dem Rest

McLaren. Die größte Änderung bei McLaren ist, dass nun auch Oscar Piastri das volle Miami-Paket am Auto hat. Ansonsten hat das Team nur kleine streckenspezifische Änderungen an Heckflügel und Beam Wing parat, um hier etwas mehr Abtrieb zu generieren.

  • - Heckflügel
    stärker belastet für effizienteren Abtrieb auf spezifischen Strecken
  • - Beam Wing
    im Zusammenspiel mit dem Heckflügel für mehr Effizienz

Aston Martin: Nach Ferrari ist das Aston-Update wohl das zweitgrößte. Ein neuer Frontflügel ist von außen die Hauptattraktion, sein Mittelteil wurde neu gestaltet und soll die Leistung quer durch den Arbeitsbereich verbessern. Daneben gibt es Modifikationen an fast allen Bereichen von Unterboden und Diffusor.

Technik-Details: Aston Martin
Der Aston-Martin-Unterboden in Imola, Foto: Motorsport-Magazin.com
Technik-Details: Aston Martin
Der Aston-Martin-Frontflügel in Imola, Foto: Motorsport-Magazin.com
  • - Frontflügel
    Neue Form des Mittelbereichs für bessere Leistung verteilt auf den Arbeitsbereich
  • - Nase
    leicht verbreiterte Spitze für den neuen Frontflügel
  • - Unterboden-Körper
    angepasste Form für neue Leitelemente und Kante
  • - Unterboden-Leitelemente
    an der Vorderkante des Unterbodens neu verteilt und anderes gebogen für besseren Luftfluss
  • - Unterboden-Kante
    angepasster Edge Wing und Unterboden innerhalb davon für mehr Last
  • - Diffusor
    angepasste Form für besseren Luftfluss
  • - Motorabdeckung
    verkleinerter Mittelbereich, kann je nach Kühlbedarf angepasst werden
  • - Hinterradaufhängung
    neue Aufhängungsverkleidungen für besseren Luftfluss
  • - Hinterbremskühlung
    kleinerer Einlassbereich und neuer Ausfluss für besseren Luftfluss um das Hinterrad

Haas: Die nächste Stufe des seit China schrittweise eingeführten Update-Pakets kommt mit einer neu geformten Frontflügel-Endplatte, neuen Verkleidungen der Hinterrad-Aufhängungen und ein paar neu positionierten Winglets an der hinteren Bremsverkleidung daher.

Technik-Details: Haas
Die neue Haas-Endplatte mit hübscher Welle, Foto: Motorsport-Magazin.com
  • - Frontflügel-Endplatte
    neu geformt, um Luftfluss um den Vorderreifen nach hinten zu verbessern
  • - Hinterrad-Aufhängung
    neue Verkleidung, um besser in den Luftfluss zu passen
  • - Hinterbremsen
    Winglets neu positioniert, um besser mit dem Diffusor zu arbeiten

Alpine: Nur ein Test-Teil hat Alpine dabei - ein neues Design für die äußere Halterung des Unterbodens vor dem Hinterrad, um dort die Stabilität des Unterbodens zu verbessern. Diese Halterung wurde am Freitag an einem Auto getestet.

Technik-Details: Alpine
Alpines neue Haltestrebe, Foto: Motorsport-Magazin.com

Williams: Williams hat de facto nichts Neues dabei. Aber die Laminierung des Unterboden-Körpers wurde geändert. Es soll leichter sein, ohne aerodynamische Einbußen mit sich zu bringen. Einer mehrerer nötigen Schritte für Williams, um ein übergewichtiges Auto zurück an das Mindestgewicht zu bringen.

Sauber: Die vorderen Leitelemente am Unterboden werden etwas nach vorne gezogen und das Volumen des vorderen Unterbodens geändert, was mehr Abtrieb erzeugen und die Effizienz verbessern soll.